Die Bratwurst von Dakar, oder : Wie Öko-Bauer Christian Lindner auszieht, um im Senegal Wurst zu verkaufen.

Öko-Landwirt Christian Lindner (mit Bauernhof-Gaststätte) setzt auf glutenfreie Produkte !

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Christian Lindner KG
-Biokost- & Naturprodukte-

Am Schafenbach 8
29596 Nettelkamp

Tel. 0179-3965765
bzw. 03321-460445


 

„Bauer Christian Lindner betreibt in Lietzow einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit ca. 9 ha Land. Auf 6.8 ha wurde vor Jahren eine Streuobstwiese angelegt, mit alten Brandenburger Obstsorten
Wie zum Beispiel die Apfelsorte Herrenhut. Diese Anlage wird auf keinen Fall chemisch bearbeitet werden. Das Obst wird im Hofladen, ab dem 25.10.2013 mit verkauft werden.
In Lietzow auf meinem Hofgrundstück, Hamburger Chaussee 14, betreibe ich eine angemeldete Küche. In dieser ist eine Wurstmanufaktur platziert. Hier wird von mir Wurst per Hand und mit keiner automatischen Maschine hergestellt.
Diese enthält keine chemischen, künstlichen Stoffe. Nicht zur VERARBEITUNG kommen: Mehl, Glutamat, Hefeex- trakt, Zucker- und zuckerähnliche Stoffe, Nitritpökelsalz, Senf- mehl, künstliche Streck- und Bindemittel, Jod, Milcheiweiß, Milchzucker und keine Eiweißstoffe. Das sind nur einige Mittel. die hier aufgeführt sind, die dem Menschen schaden. Ich gehe so weit, dass ich Steinsalz verarbeite und auch, wie die anderen Gewürze, selber mahle. Der Aufwand ist zwar hoch aber dafür gesünder. Das Steinsalz liegt seit 240 Millionen Jahre unter der Erde. Es enthält nach modernster Analysetechnik keine Spuren von Jod, dafür ist es sehr mineralstoffreich und wird in der Nähe von Bad Gandersheim unter Tage abgebaut. 2001 war ich in Afrika, dort habe ich gesehen, wie die Abwässer der einzelnen Länder ungeklärt ins Meer fließen. Eine Anekdote von meinem Vater, ich komme von der Ostsee: „Kinder, da wo die Möwen schwimmen, wird niemals gebadet.“ Also schied das Meersalz zur Weiterverarbeitung aus. Das Meer ist eine große Kloake. Das Himalajasalz schied ebenfalls aus, weil es zum Teil schwefelhaltig ist. Das Kochsalz enthält E-Stoffe, damit es rieselfähig bleibt. Da blieb nur noch das Steinsalz. Auf meinen Gläseretiketten steht nicht viel drauf, z.B. Mettwurst gekocht: Schweinefleisch, Steinsalz, Gewürze. Das wars. Nun zu dem Hofladen: Eröffnung am 25.10.2013 Die Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag 12 – 20 Uhr. Parkplatz auf dem Hof, Eingang von der Straßenseite.“

(Quelle: http://epaper.media-guides.de/data/6/34/9043/10895/4413_1_PS_Nauen.pdf)

 


+++ auf April 2007 verschoben +++

„Meine Heimat ist überall”, sagt Christian Lindner, der Öko-Bauer aus Lietzow, einem Ort in Brandenburg an der Havel. Für einen Bauern mag dieser Satz ungewöhnlich klingen, doch Christian Lindner ist nicht nur ein Bauer, der seit 30 Jahren seine eigene Wurst herstellt und erfolgreich auf Berlin’s renommiertesten Öko-Wochenmarkt auf dem Winterfeldtplatz verkauft, er ist ein Bauer, der bald seine Wurst im Senegal verkaufen will – gegrillt.Wie kommt ein Öko-Bauer aus Brandenburg nach Afrika? Bei dieser Frage muss Christian Lindner lachen, er zuckt mit den Schultern. Manchmal weiß er selbst nicht mehr so genau, warum alles so passiert, wie es passiert. Über seine senegalesische Bekannte Bana, die in Berlin lebt und arbeitet und ein Fan seiner Wurst ist, lernt er den Senegalesen Dione Syzna kennen. Dione Syzna besitzt fern in seiner Heimat acht oder neun Kühe, dazu fruchtbares Land in Mbur, einem Vorort von Dakar. Aus diesen acht oder neun Kühen und dem Land könnte Dione Syzna eine Menge machen, Gemüse anbauen, eine Rinderzucht aufbauen, aber er weiß nicht wie. Er hat in Freiburg studiert und sucht seit einiger Zeit jemanden, der ihm ein sinnvolles Konzept für die Weiterverwertung und den Absatz bietet.

Von Landwirtschaft hat der Deutsch–Senegalese Dione Syzna keine Ahnung. Aber Christian Lindner, der gelernte Landwirt, hat Ahnung. Dione Syzna bietet ihm die Hälfte seiner Firma an, vier Kühe. Dione Syzna will, dass Christian Lindner auch in Dakar Wurst macht, von seinen Kühen.

Ihr Konzept: die Hotels und Ressorts garantieren einen Mindestabsatz der Würste, was ständig ausbaufähig ist, wenn die Wurst Erfolg hat. Und über einheimische mobile Verkäufer lassen sie den Rest der Würste an kleinen Grillständen entlang der großen Verkehrsstraßen von Dakar verkaufen.

Der Absatz und Umsatz soll schnell kräftig steigen und die kleine Rinderzucht von Dione Syzna ist nicht mehr als die aktuelle Basis. Die acht oder neun Kühe sollen bald achtzig oder neunzig sein, Dione Syzna und Christian Lindner wollen Senegalesen einstellen, sie an den Fleischwölfen ausbilden, ihnen eine Zukunft geben – und eine Wurst. „Es geht gar nicht so sehr darum Geld zu verdienen“, sagt Christian Lindner ernst, „für mich geht es darum, Menschen zu unterstützen, die ihrem Land helfen wollen.“

Christian Lindner hat eine Vision von einer besseren, gerechteren Welt, Profitgier ist ihm zuwider. Er weiß, dass seine Idee, Bratwurst im Senegal zu verkaufen, ein wenig verrückt ist, doch das nimmt ihm nicht ein Stück seines scheinbar unendlichen Optimismus. „Wenn es nicht klappen sollte, dann ist es auch nicht weiter schlimm, ich hänge ja nicht meine Existenz daran. Aber für die Menschen dort wäre es schon gut, wenn ich ihnen ein wenig helfen kann mit dem was ich kann, nämlich Wurst machen“, sagt er und blinzelt ein wenig verlegen in die Sonne.

Sein Optimismus ist nicht aus der Luft gegriffen. Überall in der weniger entwickelten Welt setzt man auf „Projekte“, die basisnah gedacht sind, ökonomisch rentabel mit einer kleinen, aber ausbaufähigen Produktion beginnen und Entwicklung und Ausbau der Produktion selbst organisieren können. Insofern ist Bauer Lindner kein weltferner Träumer, sondern vielleicht der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort; in den Außenbezirken von Dakar, Senegal.

Christian Lindner hat die Kraft, einem Lebenstraum zu folgen. Viele sprechen davon, wenige nur haben überhaupt das „standing“, das dazu notwendig ist.

Woher das kommt? Er ist immer ein Individualist gewesen, jemand, der seinen eigenen Weg ging, sich immer beweisen musste, weil er nicht immer mit dem breiten Strom konform ging. Wenn jemand das durchhält und mit den Jahren eher leidenschaftlicher denn ruhiger geworden ist, dann hat er die Kraft, Schwierigkeiten zu begegnen und sich nicht von ihnen umwerfen zu lassen.

Diese Schwierigkeiten sind vorprogrammiert und ein Teil der Geschichte. Wir sind schließlich in Afrika. Aber der starke Optimismus von Bauer Lindner gepaart mit seiner Erfahrung (auch im Umgang mit Menschen) machen die Spannung und den Reiz dieser Geschichte aus. Dabei ist das Ende nicht gewiss, es ist nicht sicher, dass sein Projekt ein Erfolg wird. Aber…; warum sollte man gleich denken, er sei ein Don Quichotte ??? Alle seine Projekte in Deutschland wurden schließlich ein Erfolg, auch in ökonomischer Hinsicht …

Motivation Bauer Lindner ist ja nicht allein. Auf der ganzen Welt versuchen Einzelpersonen oder kleine Gruppen, etwas aus eigener Initiative zu unternehmen und nicht auf die großen Programme und/oder Organisationen zu vertrauen.

Er begreift sein Unternehmen auch als eine Art Entwicklungshilfe, die, ohne großen Apparat, tatsächlich vor Ort Strukturen verändern kann. Erst im Kleinen und unter der Voraussetzung, dass auch der Tod nicht umsonst ist.

Aber: Er wird Leute einstellen, Jugendliche ausbilden, ihnen eine Perspektive geben. Seine Freundin und Mitkombattantin Bana, die Senegalesin, die in Berlin lebt und als Pathologin am Krankenhaus ihr Geld verdient, wird eine erste Station der Krankenversorgung hier im Vorort von Dakar aufbauen. Auch diese wird wachsen. Und ein Abnehmer sein für Bauer Lindners Produkte…

Nichts ist wirklich unmöglich, so seine Devise. Man muss nur eben auch wollen und anfangen und nicht immer nur reden. Es kann dazu kommen, dass das, was sie machen wollen, sich wie bei konzentrischen Kreisen ausdehnt und Erfolg hat. Man muss es eben versuchen …

Projekte wie diese sind es, die Jugendlichen in Problembezirken ein Ziel geben. Wieso? Weil sie zunächst etwas von ihnen verlangen, bevor sie etwas zu geben bereit sind. Ohne Disziplin geht gar nichts.

Eines der erfolgreichsten Beispiele ist das inzwischen berühmte MYSA–Projekt in Nairobi/Kenia. Die Keimzelle war ein Fußballverein im Slum; entwickelt hat sich daraus ein erfolgreiches Sozialprojekt, was erfolgreich Jugendliche vor HIV, Drogen, Alkohol und Kriminalität bewahrt, indem es sie fordert. Von ihnen Leistung und unbedingten Willen verlangt. Denn ohne diesen kommen sie nicht weit in einer Umgebung, die ihnen nicht wohl gesonnen ist und in der viele (manchmal die meisten) der Erwachsenen schön längst aufgegeben und bei Alkohol und Drogen gelandet sind.

Hier wird die Keimzelle eine lokale Wurstfabrik sein mit der Option, stetig zu wachsen. Wenn sie wächst, werden mehr Jugendliche ausgebildet werden. Wenn mehr Jugendliche ausgebildet werden, so werden immer einige von ihnen zum „role model“ für andere Jugendliche. Und so wird der Kreislauf von Elend – Drogen und Gewalt durchbrechbar. Aber…; anfangen muss man im Kleinen. Und…; einer muss beginnen, Verantwortung übernehmen.

Die Folgen 6. Januar 2007 steht auf dem Flugticket von Christian Lindner. Es ist das Flugticket in seine neue, zweite Heimat, was er in den Händen hält. Christian Lindner ist aufgeregt. Zwei Stunden muss er noch hinter seinem Stand am Berliner Winterfeldtmarkt stehen und verkaufen. Danach muss er sich um die Geräte für Senegal kümmern. Ein alter Fleischwolf muss her. „Die neue Technik könnten die Senegalesen gar nicht bedienen und wenn ‚mal etwas kaputt geht, kann es keiner reparieren“, erklärt Lindner die Auswahlkriterien. Ein Kunde kommt, sie plauschen. Auf dem Winterfeldtmarkt kennt man sich und dass Christian Lindner eine ziemlich leckere Wurst herstellt, hat sich herumgesprochen. Neben seinen „normalen“ Würsten, steht eine kleine Schüssel mit Buletten. Diese Buletten sind für seine senegalesische Bekannte Bana. „Sie soll die Buletten in ihrem Freundeskreis herumreichen, ich möchte wissen, wie ihnen die Buletten schmecken.“ Der Bio-Bauer feilt noch an der richtigen Gewürzmischung für seine Senegal-Wurst. „Die Afrikaner essen auf jeden Fall schärfer“, das hat er schon herausgefunden. Marktschluss. Wir begleiten Christian Lindner zu einem Besichtigungstermin bei einem Landwirt in Brandenburg. Besichtigt wird ein alter Fleischwolf, den der Landwirt nicht mehr braucht, er hat seit Jahren neuere. In einem Land wie Deutschland ist es nicht einfach, einen alten Fleischwolf aufzutreiben, einen, den man noch per Hand bedienen muss. In einem Land wie Senegal weiß man gar nicht, was ein Fleischwolf ist.

Hamburger Hafen, Containerumschlag. Frühmorgens steht Christian Lindner im kalten Wind. Die Sonne wird erst in ein paar Stunden aufgehen. Wir folgen seinem Blick hinüber zu einem Containerschiff, das gerade beladen wird. In einem der Container ist der alte Fleischwolf, den Christian Lindner dem Landwirt abgekauft hat. Wenn Christian Lindner am 6. Januar in Dakar landet, wird der Container bereits da sein. Hoffentlich. 3.000 Euro kostet ihn allein der Versand, bei diesen Preisen darf nichts schief gehen. Deshalb steht er auch hier, frühmorgens in der Kälte und beobachtet alles ganz genau. Das Schiff legt ab. Christian Lindner atmet tief durch.

6. Januar 2007, Flughafen Dakar. Christian Lindner kommt mit wenig Gepäck, aber viel Enthusiasmus aus der Ankunftshalle. Mit dem Taxi fahren wir mit ihm nach Mbur, einem Vorort von Dakar, zu seiner Fabrik und den acht oder neun Kühen. Dort treffen wir Dione Syzna. Die Zeit läuft. Sechs Wochen haben die beiden Zeit, um den Fleischwolf in Gang zu bringen, einen Schlachter in Dakar zu finden, Mitarbeiter einzustellen, mehr Rinder zu kaufen und natürlich – Wurst zu machen. Mitte Februar muss Christian Lindner wieder nach Deutschland zurück, seinen Stand auf dem Winterfeldtmarkt und seinen Hof in Brandenburg kann er nicht länger allein lassen. Wir begleiten Christian Lindner in den sechs Wochen im Senegal, wie er die Sprachprobleme meistert (er spricht nur ein wenig Englisch), wie er nachts seine Wurst herstellt und wie er Schritt für Schritt zusammen mit Dione Syzna eine Wurstfabrik in Dakar aufbaut. Wird dieses, fast schon irreale, Wagnis gelingen?

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